Entlang der dalmatischen Küste

Erstellt am 2018-11-24

Als wir den Velebit überquert hatten, erlebten wir sofort eine komplett andere Seite Kroatiens. Einerseits änderte sich das Wetter abrupt in ein mediterranes Klima. Uns kam es so vor als wäre wieder Sommer! Die dalmatische Küste, also die kroatische Küstenregion zwischen Zadar im Norden und Dubrovnik im Süden, ist auch extrem touristisch, besonders im Sommer, und fast jeder Einwohner scheint Zimmer und Apartments zu vermieten. Das Geld der Touristen lässt alles etwas entwickelter als im kontinentalen Kroatien erscheinen. Jedoch bedeutete dies für uns auch, dass es schwierig war, Gastgeber auf Couchsurfing oder Warmshowers zu finden, so dass dieser Abschnitt der bisher teuerste unserer Reise war.

Aussicht auf die Küstenregion. Hier war es deutlich wärmer als auf der anderen Seite. Wir hatten dennoch Jacken an, da es auf den Rädern so schnell bergab ging.

Aussicht auf die Küstenregion. Hier war es deutlich wärmer als auf der anderen Seite. Wir hatten dennoch Jacken an, da es auf den Rädern so schnell bergab ging.

Wir haben das wärmere Wetter genutzt um ein paar Tage Pause ohne Fahrrad zu machen, um mit unserer administrativen Arbeit aufzuholen (hauptsächlich, diesen Blog zu aktualisieren) und um uns zu erholen. Wir haben eine Airbnb-Wohnung in Jezera, einem Dorf auf der Insel Murter zwischen Zadar und Split, gebucht, welches buchstäblich nur ein paar Schritte vom Meer entfernt war. Solch ein Luxus 😎

Frühstück vor unserer Wohnung in Jezera

Frühstück vor unserer Wohnung in Jezera

Es ist leicht zu verstehen, warum die kroatische Küste bei Touristen so beliebt ist. Die Landschaft ist einfach spektakulär, mit dem Mittelmeer auf der einen und majestätischen Bergen auf der anderen Seite, mit felsigen Hängen und Kliffs, die fast senkrecht aus dem Meer zu steigen scheinen. Außerdem ist die Region seit der Antike bewohnt und der Aufstieg und Niedergang von Imperien über die Jahrtausende hat seine Spuren hinterlassen. Die Gegend hat die höchste Dichte von UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten auf unserer bisherigen Route: Wir haben die Stätten in Zadar, Šibenik, Trogir, Split und Dubrovnik besucht - im Schnitt alle zwei Tage eine Stätte - und einige weitere, welche auf der Vorschlagsliste stehen. Es gab so viel zu sehen dass es gar nicht so einfach war, mit dem Radfahren, Sightseeing und dann mit dem sortieren und beschriften der ganzen Fotos hinterherzukommen!

Die Kirche des Heiligen Donatus und die Ruinen des römischen Forums in Zadar

Die Kirche des Heiligen Donatus und die Ruinen des römischen Forums in Zadar

Die Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik. Sie wurde im venetianisch-gotischen Stil begonnen und im toskanischen Renaissance-Stil in über 100 Jahren vollendet. Seit 2000 steht sie auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.

Die Kathedrale des Heiligen Jakob in Šibenik. Sie wurde im venetianisch-gotischen Stil begonnen und im toskanischen Renaissance-Stil in über 100 Jahren vollendet. Seit 2000 steht sie auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes.

Stadttor und -mauer in Trogir. Trogir besitzt eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Altstadt, die ebenfalls auf der UNESCO Weltkulturerbe-List steht.

Stadttor und -mauer in Trogir. Trogir besitzt eine sehr gut erhaltene mittelalterliche Altstadt, die ebenfalls auf der UNESCO Weltkulturerbe-List steht.

Kathedrale des heiligen Domnius am Peristyl, einem monumentalen Hof im Diokletianpalast in Split

Kathedrale des heiligen Domnius am Peristyl, einem monumentalen Hof im Diokletianpalast in Split

Die von Mauern umgebene Altstadt von Dubrovnik

Die von Mauern umgebene Altstadt von Dubrovnik

Jedoch hat solch stattliches Terrain auch für einige harte Radfahrtage gesorgt. Glücklicherweise waren die Straßen zu dieser Jahreszeit relativ ruhig (im Vergleich zum Sommer, wo wir gehört haben, dass sie voll von Touristen-Autos und -Bussen sind), und wir haben auch versucht, soweit möglich kleinere Straßen zu nehmen. Um einen langen Abschnitt Hauptverkehrsader hinter Split zu umgehen, haben wir beschlossen, stattdessen auf Korčula zu radeln, einer Insel, die per Fähre erreichbar ist. Leider war hier unser Glück mit dem Wetter zuende. Korčula soll die sonnigste Region Kroatiens mit über 300 Sonnentagen pro Jahr sein, aber der Tag, an dem wir dort waren, war einer der stürmischen, so dass wir unsere Pläne, dort wild zu zelten, abbrechen mussten. Dennoch gelang es uns, einige fantastische Aussichten zu erhaschen und unsere Zeit auf dieser schönen Insel zu genießen.

Entlegene Bucht von Pupnatska Luka auf Korčula

Entlegene Bucht von Pupnatska Luka auf Korčula

Nach fast drei Wochen in Kroatien ging es dann weiter die Küste hinab nach Montenegro, das vorläufige Ende unseres Aufenthalts in der EU, bis wir später Griechenland erreichen.

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